- Plauen
- Plauen,kreisfreie Stadt und Kreisstadt des Vogtlandkreises, Sachsen, 320-525 m über dem Meeresspiegel, in einer Talweitung der Weißen Elster, größte Stadt des Vogtlands, 72 000 Einwohner; Vogtlandmuseum (in drei klassizistischen Patrizierhäusern von 1787-99), Vogtland-Theater und Stadtpark (mit Parktheater), daran angrenzend das Landschaftsschutzgebiet »Syratal« (100 ha). Wichtigste Wirtschaftszweige sind Maschinen-, Fahrzeug- (besonders Autobusse), Stahl- und Metallbau, elektrotechnische, Druckerei- und Textilindustrie (Gardinen, Plauener Spitzen, Stickereien; alljährlich im Juni Spitzenfest).Wahrzeichen der Stadt ist das Alte Rathaus (1508auf Vorgängerbau des 14. Jahrhunderts; mit Museum Plauener Spitzen) mit Renaissancegiebel und Kunstuhr (1548) sowie Sonnenuhr (1784). In der spätgotischen Johanniskirche (13./14. Jahrhundert, nach Brand 1548 als Hallenkirche erneuert) spätgotischer Schnitzaltar (16. Jahrhundert); Alte Elsterbrücke (1244 erwähnt), barocke Lutherkirche (1693-1722) mit spätgotischem Flügelaltar (1490-95), Malzhaus (1727-30 auf den Resten einer Burg errichtet). Vom 1945 zerstörten Schloss der Vögte wurde der Bergfried (»Roter Turm«) wiederhergestellt.Die gegen 1220 mit gitterförmigem Grundriss bei einer 1222 erstmals bezeugten Burg errichtete Stadt Plauen wurde zwischen 1224 und 1244 gegründet und nach 1244 um eine Neustadt erweitert. 1466 fiel Plauen an die Wettiner. Im 15. Jahrhundert bestimmten Tuchmacherei, im 16. und 17. Jahrhundert Zeugherstellung und Baumwollweberei das Wirtschaftsleben. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Handplattstichstickerei eingeführt, die 1880 zur Entdeckung der Tüllstickerei und 1883 zur Entwicklung der Ätzspitze führte. Daraus entwickelte sich die Produktion der »Plauener Spitze«, die der Stadt Weltruf brachte.
Universal-Lexikon. 2012.